Das Bündnis-Jahr im Rückblick
Erneut neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende zu. Ein Jahr, das neue Herausforderungen mit sich gebracht und das unsere Arbeit wieder einmal in besonderer Weise beeinflusst hat. Wir möchten gemeinsam mit Ihnen auf das Jahr 2021 zurückblicken und Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung danken.
Die Pandemie bestimmte weiterhin sowohl unseren Alltag als auch die Projektarbeit unserer Mitgliedsorganisationen und ihrer Partner. Mit dem Start der ersten Impfkampagnen in Europa zu Beginn des Jahres prägte insbesondere das Thema Impfgerechtigkeit die Arbeit. Kaum etwas machte die durch die Pandemie immer größer werdende globale Ungerechtigkeit deutlicher als der ungleiche Zugang zu Impfstoffen gegen das Coronavirus. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern forderten wir daher im Februar solidarische Lösungsstrategien bei der Impfstoffverteilung. Neben diesem Aufruf warfen wir mit einem Corona-Spotlight auch einen Blick auf die Situation in den Projektländern und die Arbeit unserer Mitglieder.
Auch wenn die Pandemie und ihre Folgen das ganze Jahr über zentrales Thema blieb, gerieten andere Krisen nicht in Vergessenheit. Wir schauten auf die Situation in Syrien, wo sich im März der Kriegsbeginn zum zehnten Mal jährte und die Menschen weiterhin unter den Folgen leiden. Nach dem verheerenden Brand im Geflüchtetencamp in Cox’s Bazar gingen wir der Frage nach, welche Ursachen hinter Bränden in den oft Camps stecken. Die Situation geflüchteter Menschen sowie die Forderungen, dass sich die Politik ihrer Verantwortung stellt und faire Asylverfahren garantiert, rückten dabei zusätzlich in den Vordergrund.
Im Mai 2021 nahmen die Infektionszahlen in Indien massiv zu und führte zu einer dramatischen Situation. Knappe Sauerstofflieferungen, ein überlastetes Gesundheitssystem und fehlende medizinische Ausrüstungen erschwerten die Versorgung der Erkrankten. In Kooperation mit der ARD riefen wir zu Spenden auf und konnten damit weitreichende Hilfsmaßnahmen unterstützen. Darunter die Bereitstellung von Sauerstoff, Beatmungsgeräten und Masken, aber auch die Versorgung mit Lebensmitteln und sauberem Wasser.
Mit Sorge beobachten wir seit Juli die Situation in Tigray, Äthiopien. Aufgrund der sich verschärfenden Lage mussten Hilfsprojekte eingestellt werden, Zugänge für humanitäre Hilfe waren stark eingeschränkt. Eine langfristige, friedliche Perspektive für die Menschen ist bislang nicht abzusehen.
Nach einem schweren Erdbeben der Stärke 7,2 im Süden Haitis, kam es erneut zu einem Spendenaufruf über die ARD. Unsere Mitglieder und ihre Partner starteten unmittelbar nach der Katastrophe mit Soforthilfemaßnahmen. Die aktuelle wirtschaftliche und politische Krise erschwerte die Bedingungen für die Hilfe und Versorgung der Menschen. Zusätzlich riefen die Erlebnisse bei vielen Betroffenen traumatische Erinnerungen an das Beben im Jahr 2010 hervor. Nach der Machtübernahme der Taliban in rückte die Situation in Afghanistan Mitte August in den Mittelpunkt. Einige Projekte mussten aufgrund der Sicherheitslage eingestellt, andere konnten nur eingeschränkt fortgeführt werden. Die Bündnis-Mitglieder stehen im engen Austausch mit ihren Partnern vor Ort und leisten so gut es geht humanitäre Hilfe, um Menschen in Not mit dringend benötigten Lebensmitteln zu versorgen.
Mit der Veröffentlichung unseres WeltRisikoBerichts 2021 mit dem Fokus ‚Soziale Sicherung‘ läuteten wir das letzte Quartal des Jahres ein. Das diesjährige Thema hätte aktueller nicht sein können, denn die Corona-Pandemie und der Klimawandel haben zuletzt deutlich gemacht, wie elementar eine soziale Absicherung gegen existenzielle Risiken ist. In einem Livestream konnten Interessierte an der Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung teilnehmen und in einem anschließenden Webinar tiefergehende Informationen rund um das Fokusthema erhalten.
Der November brachte große politische Neuerungen und Herausforderungen mit sich. Neben der Weltklimakonferenz zu Beginn des Monats, bei der unsere Mitglieder zu stärkeren Bemühungen beim Klimaschutz aufriefen, nahm in Deutschland mit der Ampelkoalition eine neue Bundesregierung ihre Arbeit auf. Anlässlich der sich verschärfenden humanitären Lage in Afghanistan forderten wir langfristige Lösungen für die Menschen, die besonders gefährdet sind und das Land verlassen wollen. Die Zukunft des Entwicklungsministeriums rückte zusätzlich in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Dies führte zu einem Appell unsererseits für eine engere Verzahnung der Entwicklungspolitik mit Klimaschutz, Katastrophenvorsorge und globaler Gesundheitspolitik auf Augenhöhe mit den Ländern des Globalen Südens.
Unsere Arbeit geht weiter, nicht zuletzt nach dem verheerenden Taifun Rai auf den Philippinen. Dank Ihrer Spenden konnten in diesem Jahr zahlreiche Hilfsmaßnahmen umsetzen und Projekte fortführen. Durch Ihre Unterstützung gehen wir mit neuem Elan und viel Zuversicht in das kommende Jahr.
Unterstützen Sie auch weiterhin unsere Arbeit mit Ihrer Spende und helfen Sie Menschen in Not.