Hungerkrisen auf einen Blick

Hunger ist eine der größten humanitären Herausforderungen unserer Zeit – und die Lage spitzt sich weiter zu. Während die Weltgemeinschaft sich verpflichtet hat, bis 2030 den Hunger zu beenden, steigen die Zahlen alarmierend an: Über 733 Millionen Menschen litten 2023 unter Hunger – 152 Millionen mehr als noch 2019.

Multiple Krisen, die sich überlagern, treiben diese Entwicklung voran: Kriege und Konflikte, wirtschaftliche Instabilität, Klimawandel und globale Ungleichheiten führen dazu, dass immer mehr Menschen nicht genug zu essen haben. Besonders betroffen sind Regionen wie der Osten Afrikas, die Sahelzone, der Jemen, Gaza und Afghanistan, wo Dürren, Ernteausfälle und Gewalt die Ernährungssicherheit gefährden. Gleichzeitig erschweren global steigende Lebensmittelpreise infolge von Kriegen und Krisen – etwa dem Ukraine-Krieg – für immer mehr Menschen den Zugang zu Nahrung.

Doch Hunger ist nicht gleich Hunger. Während in akuten Hungersnöten Menschen innerhalb von Tagen oder Wochen ihr Leben verlieren können, schädigt chronische Mangelernährung, die gerade so zum Überleben reicht, insbesondere Kinder langfristig – mit fatalen Folgen für ihre körperliche und geistige Entwicklung.

Um Hunger wirksam zu bekämpfen, braucht es mehr als Nothilfe. Natürlich sind sofortige Hilfsmaßnahmen wie die Verteilung von Nahrungsmitteln oder die Bereitstellung von Essen in provisorischen Suppenküchen essenziell. Doch langfristig müssen die Ursachen des Hungers angegangen werden: durch den Einsatz von klimawandelresistentem Saatgut, der Förderung nachhaltiger Landwirtschaft, einen inklusiveren Zugang zu Bildung und zu gerechteren Märkte.

Die Bekämpfung von Hunger ist eine globale Verantwortung. Unterstützen Sie uns dabei, dem aktuellen negativen Trend entgegenzuwirken und das „No Hunger“ Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

So können Sie helfen

50 €

für eine Permakultur-Schulung.

134 €

für 100 Baumsetzlinge.

200 €

für zwei Schweine für die Kleintierzucht.

Die Spendenbeträge sind Beispiele. Ihre Spende wird dort eingesetzt, wo es am nötigsten ist.

Unsere Mitglieder bei der Arbeit gegen Hunger

Loading...

Hunger-FAQ

Wenn der Mindestbedarf eines erwachsenen Menschen von ca. 2.100 Kilokalorien pro Tag dem Körper über eine längere Zeit nicht zugeführt wird, spricht man von Unterernährung. Dies führt zu drastischer Schwächung der körperlichen und psychischen Verfassung sowie des Immunsystems. Wenn der Zeitraum der Unterernährung begrenzt ist, spricht man von akutem Hunger. Dieser tritt häufig bei Katastrophen und in Kriegsfällen auf. Bei einer dauerhaften Unterernährung handelt es sich um chronischen Hunger. Er steht meist in Zusammenhang mit Armut, wodurch sich die Menschen nicht ausreichend mit Nahrung versorgen können. So genannter verborgener Hunger ist eine Form des chronischen Hungers. Dabei ist der Nährstoffmangel von bspw. Eisen, Jod, Zink oder Proteinen und Vitaminen durch die zu geringe und einseitige Ernährung nicht sofort erkennbar, hat jedoch häufig schwere Krankheiten oder Organversagen zufolge. Neben einer hohen Sterberate können sich unterernährte Kinder körperlich und psychisch nicht richtig entwickeln. Aufgrund der eingeschränkten Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen ist eine Verbesserung der Lebensumstände aus eigener Kraft oft kaum möglich.

Von einer offiziellen Hungersnot wird gesprochen, wenn sich in einer Region eine große Anzahl an Menschen nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen kann. Das heißt per Definition, dass mindestens zwei Menschen pro 10.000 Einwohner:innen aufgrund von zu wenig zu essen sterben, mehr als 30 Prozent der Kinder unter fünf Jahren mangelernährt sind und mindestens in jedem fünften Haushalt Nahrungsmittel und Trinkwasser fehlen. Demnach muss die Regierung vor Ort oder das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) die Lage als Phase 5 auf der IPC-Skala (Integrated Food Security Phase Classification) einstufen. Bis dahin spricht man von einer Hungerkrise.

In welchen Regionen der Welt Menschen an Hunger leiden, wird beispielsweise durch den Welthungerindex (WHI) angegeben. Dieser misst mittels vier Indikatoren den Ernährungszustand der Bevölkerung und wird seit mehr als zehn Jahren von unserem Mitglied Welthungerhilfe und seinen Partnern herausgegeben. Drei Viertel aller von Hunger betroffenen Menschen leben in ländlichen Regionen. Sie produzieren die Nahrung meist selbst. Doch durch den Klimawandel ist dies teilweise nicht mehr möglich. Zudem werden indigene Bevölkerungsgruppen immer öfter von ihrem Land vertrieben. Menschen ohne Landbesitz, so wie Wanderarbeiter:innen, sind durch sehr geringe Löhne ebenfalls stark von Hunger bedroht.

Zu den Ländern, in denen aktuell besonders viele Menschen von Hunger bedroht sind, gehören Äthiopien, Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Jemen, Madagaskar, Somalia, Tschad und die Zentralafrikanische Republik. Frauen und Kinder sind meist die Hauptleidtragenden, weil ihnen unter anderem der Zugang zu Ressourcen und gleichberechtigter Teilhabe fehlt.

Die Gründe, warum Menschen an Hunger leiden, sind sehr vielfältig. Armut ist jedoch der Hauptgrund für Hunger. Arme Menschen können sich oft nicht ausreichend ernähren, da sie sich die Nahrungsmittel nicht leisten können. Kriege und andere Konflikte verschlechtern diese Notlage zusätzlich. Sie verursachen häufig steigende Preise durch Handels- und Transportschwierigkeiten. Zudem fliehen Menschen infolge von Krieg und Gewalt und sind gezwungen ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlagen zurückzulassen und ihre Ersparnisse aufzubrauchen.

Durch den Klimawandel häufen sich extreme Naturereignisse wie Dürren und Überschwemmungen. Wenn diese regelmäßig auftreten, wird es für die Menschen zunehmend schwieriger, sich ihre Existenzgrundlage zu erhalten oder stets wieder aufzubauen.

Weltweit leiden rund 828 Millionen Menschen unter Hunger. Jeder 10. Mensch leidet unter chronischem Hunger. Dabei stirbt alle 13 Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger und Mangelernährung. Etwa 150 Millionen Kinder leiden durch Unterernährung an Wachstumsstörungen. 45 Millionen Kinder sind untergewichtig. Seit 2015 steigt die Anzahl an hungernden Menschen wieder an. Aufgrund des Klimawandels und Konflikten ist die Tendenz steigend, auf dem afrikanischen Kontinent sprunghaft.

Ihre Spende in guten Händen

Wenn Sie an Bündnis Entwicklung Hilft spenden, können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre Hilfe sinnvoll eingesetzt wird. 98 % Ihrer Spende gehen an die Mitgliedsorganisationen von Bündnis Entwicklung Hilft, die diese Mittel gezielt für ihre Arbeit einsetzen – für Soforthilfe, nachhaltige Entwicklungsprojekte und Wiederaufbau. Nur 2 % verbleiben bei uns im Bündnis für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit, damit wir weiterhin effizient und transparent arbeiten können.

Die Mitgliedsorganisationen verwenden die ihnen zugewiesenen Mittel ebenfalls sorgfältig: Sie setzen einen kleinen Teil, aber maximal 7,8 %, für die Koordination, Umsetzung und Weiterentwicklung ihrer Projekte ein. Damit können wir garantieren, dass über 90% Ihrer Spende direkt in die Unterstützung vor Ort fließt.

Unser Ziel ist es, die größtmögliche Wirkung aus Ihrer Spende zu erzielen. Transparenz und Verantwortung stehen bei uns an erster Stelle – das wird jedes Jahr durch das unabhängige DZI Spenden-Siegel bestätigt.

Ihre Spende trägt dazu bei, Gemeinschaften in Krisengebieten zu stärken, Not zu lindern und langfristige Perspektiven zu schaffen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass jede Spende eine Wirkung hat – für eine gerechtere Welt.

Ihre Spende gegen den Hunger

Hungerkrisen lassen sich nicht mit einmaligen Notfallmaßnahmen lösen – sie erfordern langfristige, nachhaltige Unterstützung. Jede Spende (insbesondere, wenn sie regelmäßig ist) hilft, akute Not zu lindern und gleichzeitig Widerstandskraft für die Zukunft aufzubauen.

Björn Scheele, Referent Fundraising