Erdbeben in Syrien und der Türkei

Die Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion haben zu verheerenden Verwüstungen geführt und Tausenden das Leben gekostet. Das Ausmaß der Katastrophe ist kaum abzusehen, doch sicher ist, dass die Menschen dringend Hilfe benötigen. Unsere Mitglieder und ihre Partner sind vor Ort und setzen Soforthilfemaßnahmen um.

Zahlreiche Gebäude in Al Dana, Syrien sind durch das Erdbeben zerstört wurden.
© Welthungerhilfe

Die Bündnis-Mitglieder sind nach wie vor mit lokalen Partnerorganisationen in den von den Erdbeben betroffenen Gebieten in der Türkei und in Nordwestsyrien aktiv und leisten humanitäre Hilfe für die Betroffenen unabhängig von politischer Ausrichtung, ethnischer Zugehörigkeit oder Staatsbürgerschaft. Das Bündnis und seine Mitglieder sprechen sich gegen jegliche Instrumentalisierung von Hilfe aus. Wir fühlen uns den grundlegenden humanitären Prinzipien verpflichtet und setzen uns auf allen Ebenen dafür ein, dass alle Betroffenen versorgt werden und sie ungehinderten Zugang zu Hilfe bekommen.

 

Die aktuelle Lage

Nach den starken Erdbeben in der Nacht von 5. auf 6. Februar im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens ist die Lage in den betroffenen Regionen mehrere Monate später immer noch angespannt. Mittlerweile sind mehr als 52.000 Todesopfer bestätigt, insgesamt 5,2 Millionen Menschen sind nach wie vor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie müssen mit Trinkwasser, Medikamenten, Nahrung und Kleidung versorgt werden. Zudem wird Betroffenen vielerorts psychosoziale Unterstützung angeboten, um die Katastrophe mit all ihren Folgen besser persönlich verarbeiten zu können. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge sind 1,6 Millionen Menschen weiterhin obdachlos, darunter viele Familien, die in Zelten, Containern oder Sporthallen wohnen müssen. Intensive Aufräumarbeiten sind in allen betroffenen Gebieten im Gange und sollen zu Ende April in einigen Teilen abgeschlossen werden.

In den betroffenen Gebieten herrschen schwierige Wetterbedingungen. Starker Regen in Verbindung mit heftigen Windböen führen regelmäßig zu Überschwemmungen und zur Zerstörung der provisorischen Unterkünfte. Zelte und Container werden weggeweht oder beschädigt. Parallel dazu müssen die Notunterkünfte in einigen Gebieten, beispielsweise in der türkischen Provinz Hatay, aufgrund der zunehmenden Hitze umgebaut und angepasst werden.

Die Erdbeben trafen ein Gebiet, in dem schon vor den Beben viele Menschen in prekären Verhältnissen gelebt haben. Im Grenzgebiet waren Millionen Bürgerkriegs-Geflüchtete aus Syrien in temporären Behausungen ohne Perspektiven untergekommen. In den betroffenen Regionen Syriens ist zudem die Versorgungslage nach 12 Jahren Bürgerkrieg ohnehin unzureichend. Die Folgen der Erdbeben haben die Situation noch weiter verschärft.

  • Nach einem heftigen Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion kam es zu schweren Verwüstungen, wie hier in Al Dana, Syrien. © Welthungerhilfe
    Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien haben die Hillfskräfte mit den Bergungsarbeiten begonnen. © Welthungerhilfe

Die Hilfsmaßnahmen

Bislang sind durch den gemeinsamen Spendenaufruf über die ARD von Bündnis Entwicklung Hilft und Aktion Deutschland Hilft mehr als 36 Millionen Euro eingegangen. Unsere Mitgliedsorganisationen arbeiten weiter eng mit Partnerorganisationen vor Ort, der Fokus der Hilfsleistungen liegt auf der Erfüllung der Grundbedürfnisse. Eine Übersicht aller Maßnahmen finden Sie hier:

    • Brot für die Welt unterstützt über die Schwesterorganisation Diakonie Katastrophenhilfe Nothilfemaßnahmen in der Region Hatay in der Türkei und in der Region Aleppo in Syrien. Latrinen werden installiert sowie Betroffene mit warmer Kleidung, Trinkwasser, Zelten und Decken ausgestattet.
    • medico international versorgt syrische Betroffene in Idlib und Afrin über lokale Partnerorganisationen mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten. In der Umgebung von Idlib-Stadt ist zudem ein Schutzzentrum für stark betroffene Familien und andere Personen geplant, als Anlaufstelle und Zentrum für Verteilung von Hilfsgütern. Auf türkischer Seite verteilen Medico-Partner Lebensmittel an Bedürftige, kümmern sich um die Grundausstattung von Haushalten, die alles verloren haben oder übernehmen Mietzahlungen.
    • Misereor und seine Partner unterstützen in den syrischen Regionen Aleppo, Idlib, Latakia und Damaskus zahlreiche Projekte. Die Projektpartner bieten in ihren eigenen Räumen Schutzunterkünfte, sie statten Betroffene mit warmen Mahlzeiten, medizinischer Versorgung und Hilfsgüter jeglicher Art aus. Zudem werden Busse organisiert, mit denen die Menschen in öffentliche Bäder fahren können, um dort zu duschen und ihre Kleidung zu waschen.
    • Plan International ist im Nordwesten Syriens aktiv und verteilt mit einem lokalen Partner Nahrungsmitteln, Wasser, Decken und Medikamente an die Betroffenen mit besonderem Fokus auf Frauen und Mädchen. Zudem bringen sie längerfristige Kinderschutz-Aktivitäten und Bildungsangebote auf den Weg und unterstützen Sanierungen von Häusern.
    • terre des hommes arbeitet mit einem lokalen Partner zusammen, um Menschen mit Zelten, Decken, warmer Kleidung und Nahrungsmittel zu versorgen. Ihr Fokus liegt auf dem Schutz von traumatisierten Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Sie werden in Zelten in sicheren Gebieten in der Nähe ihrer
    • Die Welthungerhilfe konzentriert ihre Hilfsmaßnahmen in Syrien auf die Regionen Afrin, Azaz und Nordwest-Idleb. Mindestens 100.000 Menschen können dort mit Hygienesets, Nahrungsmittel, (winterfesten) Zelten oder Bargeld unterstützt werden. In der Türkei versorgt die Welthungerhilfe mehr als 140.000 Menschen, die aus den Erdbebengebieten in die Städte Hatay, Gaziantep, Adiyaman, Malatya sowie Mardin, Diyarbakir und Istanbul flüchten mussten, mit spezieller Zuwendung für besonders gefährdete Personengruppen, wie schwangere oder stillende Menschen, sowie Menschen mit Behinderung.
    • Oxfam organisiert in Aleppo die Logistik für ein Team von Ingenieur:innen, das beschädigte Gebäude inspiziert und sie auf Stabilität prüft, um zu klären, welche noch sicher stehen. Darüber hinaus werden an 2.000 Familien Hygiene-Sets verteilt und sauberes Wasser per Tanklastwagen an Schutzunterkünfte verteilt.
    • German Doctors leisten zusammen mit dem Kurdischen Roten Halbmond humanitäre Hilfe für die betroffene Bevölkerung in Nordsyrien. Im Rahmen der Hilfe werden Zelte als Notunterkünfte bereitgestellt und Hygieneartikel verteilt. Um eine medizinische Versorgung in der betroffenen Region zu ermöglichen, werden zehn durch das Erdbeben beschädigte Gesundheitseinrichtungen wiederaufgebaut und mobile Kliniken sowie Ambulanzen betrieben. Dies umfasst auch die Bereitstellung von essentiellen Medikamenten.

So können Sie helfen

Unterstützen Sie die Hilfsmaßnahmen unserer Mitgliedsorganisationen und ihrer Partner in der Erdbebenregion mit Ihrer Spende. Jeder Beitrag hilft.

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2023-08-24T14:21:28+02:00
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