18. Juli 2024
Haushaltskürzungen 2025: Die neuen Sparmaßnahmen gefährden Millionen

Plenarsaal des Deutschen Bundestages © Pixabay
Berlin, 18.07.2024 – Bündnis Entwicklung Hilft äußert tiefe Besorgnis über die geplanten drastischen Kürzungen im Bundeshaushalt 2025, die erhebliche negative Folgen für die humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit haben werden.
Die Kürzungen betreffen sowohl den Etat des Entwicklungsministeriums mit fast einer Milliarde Euro als auch die Mittel des Auswärtigen Amts für die humanitäre Hilfe, die sich damit um mehr als 50 Prozent – von 2,2 Milliarden Euro auf eine Milliarde Euro – reduzieren. Dies würde nicht nur die deutschen Bemühungen zur Krisenbewältigung und Ernährungssicherheit erheblich schwächen, sondern auch das Potenzial , internationale Agenden aktiv mitzugestalten, erheblich einschränken.
Dr. Ilona Auer Frege, Geschäftsführerin von Bündnis Entwicklung Hilft: „Die geplanten Kürzungen lassen Menschen, die in den Krisenregionen der Welt leben müssen, im Stich. Wenn wir nicht an der Seite derjenigen stehen, die von Vertreibung, Kriegen, Katastrophen und Hungersnöten betroffen sind, werden sie außerdem anfällig dafür, sich undemokratischen und gewalttätigen politischen Regimen zuzuwenden. Daher sind die Einsparungen außenpolitisch kurzsichtig und schaden einer nachhaltigen internationalen Zusammenarbeit.“
Die Kürzungen betreffen besonders die Armutsbekämpfung, humanitäre Hilfe in sogenannten „vergessenen Krisen“ sowie Menschenrechtsarbeit in Ländern wie Angola, Burundi und Burkina Faso. In diesen Regionen sind die zivilgesellschaftlichen Organisationen auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um ihre Arbeit effektiv fortzusetzen. Eine Umfrage unter VENRO-Mitgliedsorganisationen zeigt, dass die Kürzungen die Arbeit in mindestens 40 Ländern beeinträchtigen und langfristige negative Folgen haben werden.
Dr. Ilona Auer Frege dazu weiter: „Alle 13 Sekunden stirbt derzeit ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Diese Zahl kann sich durch die Kürzungen drastisch erhöhen. In Zeiten zunehmender globaler Krisen darf internationale Solidarität nicht geschwächt werden.“
Die geplanten Kürzungen seien ein falsches Signal in einer Zeit, in der internationale Kooperation und Unterstützung dringender denn je benötigt werden. Wolf-Christian Ramm, Vorstandsvorsitzender von Bündnis Entwicklung Hilft, blickt mit Sorge nach Afghanistan: „Das Aufnahmeprogramm von terre des hommes in Afghanistan ist Lebenslinie und Hoffnung für tausende gefährdete Menschen. Eine Kürzung könnte das Ende der Hoffnung für tausende schutzbedürftige Menschen bedeuten. Wir appellieren mit aller Dringlichkeit an die Bundesregierung, nach Möglichkeiten zu suchen, die Mittel aufzustocken, statt zu kürzen.”
Bündnis Entwicklung Hilft mit seinen elf erfahrenen humanitären Hilfsorganisationen appelliert an das Parlament, die geplanten Kürzungen zu revidieren und die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe als Schlüsselinstrumente zur Bewältigung globaler Herausforderungen anzuerkennen.
Für Presseanfragen: presse@entwicklung-hilft.de, Tel.: 030 / 278 77 390 | Fax: 030 / 278 77 399
Bündnis Entwicklung Hilft setzt sich weltweit für die Unterstützung gefährdeter Menschen und die Förderung nachhaltiger Entwicklung ein. Weitere Informationen zu unserer Arbeit finden Sie auf Über Uns-Seite