27. März 2025
Bündnis Entwicklung Hilft warnt vor fatalen Folgen einer möglichen BMZ-Auflösung
Elf renommierte Hilfsorganisationen appellieren an Koalitionsparteien: Entwicklungszusammenarbeit ist kein Luxus, sondern überlebenswichtig – besonders für schutzbedürftige Menschen.

© Deutscher Bundestag / Thomas Trutschel / photothek
Berlin, 27.03.2025 – Eine Auflösung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), wie sie in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD diskutiert wird, wäre fatal. Sie kann die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit gefährden, insbesondere den Schutz der am stärksten marginalisierten Bevölkerungsgruppen. Das Bündnis Entwicklung Hilft, dem elf führende deutsche Hilfsorganisationen angehören, warnt eindringlich vor diesem Schritt.
„Die geplante Abschaffung des BMZ wäre ein historischer Fehler mit verheerenden Konsequenzen für Millionen Menschen weltweit“, erklärt Dr. Ilona Auer Frege, Geschäftsführerin von Bündnis Entwicklung Hilft. „Gerade jetzt, wo andere Staaten sich aus der Entwicklungszusammenarbeit zurückziehen, muss Deutschland Führungsstärke zeigen und neue Partner gewinnen. Es liegt im Interesse der Bundesrepublik, weltweit zu Armutsbekämpfung, Krisenprävention, Frieden und Stabilität beizutragen und die Partnerschaft von Entwicklungs- und Schwellenländern zu suchen. Dafür braucht es ein starkes Entwicklungsministerium mit ausreichendem Budget.“
Entwicklungsarbeit ist Friedenspolitik
Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind keine optionalen Politikfelder, sondern essenzielle Instrumente zur Bewältigung globaler Krisen und zur Eindämmung des Klimawandels und seiner Folgen. Sie tragen direkt zur Stabilisierung von Konfliktregionen bei und wirken Migrationsursachen entgegen. Die geplante Eingliederung des BMZ in das Auswärtige Amt würde diese wichtigen Aufgaben einer rein wirtschaftspolitischen Logik unterordnen.
„Die aktuellen Koalitionspläne ignorieren die dramatische Weltlage“, so Dr. Auer Frege weiter. „Anstatt das BMZ aufzulösen, muss die neue Bundesregierung die Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe stärken – als Beitrag zu globaler Gerechtigkeit und nationaler Sicherheit.“
Die internationale Gemeinschaft steht vor enormen Herausforderungen. Durch den Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit entstehen gefährliche Lücken in der Versorgung, insbesondere bei armutsgefährdeten Menschen. Umso wichtiger wäre eine starke Stimme des BMZ am Kabinettstisch.
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Bündnis Entwicklung Hilft setzt sich weltweit für die Unterstützung gefährdeter Menschen und die Förderung nachhaltiger Entwicklung ein.