Auf die Dürre folgen Überschwemmungen

Anhaltende starke Regenfälle in den letzten Wochen haben in weiten Teilen Kenias zu massiven Überschwemmungen geführt. Nach Angaben von UN-OCHA mussten über 200.000 Menschen ihre Häuser verlassen, rund 100 Menschen sind in den Fluten ums Leben gekommen. Häuser wurden zerstört, Straßen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen beschädigt, Farmland überschwemmt und Nutztiere getötet. Auch das Flüchtlingslager in Dadaab ist betroffen. Durch die Überschwemmungen steigt außerdem die Gefahr von Krankheiten durch verunreinigtes Wasser und Moskitoplagen. Die Starkregenfälle treffen vor allem Gemeinden, die in den letzten Monaten massiv unter der anhaltenden Dürre gelitten haben. Hilfe für die Betroffenen kommt nur langsam in Gang, auch weil sich die Medienberichterstattung bisher überwiegend auf nationale kenianische Zeitungen beschränkt. Bewohner und Bewohnerinnen in den Gebieten wurden aufgefordert in höher gelegene Gebiete zu fliehen.

Die Bündnis-Mitglieder medico international, Misereor und Welthungerhilfe haben Unterstützung für die Betroffenen zugesagt. Der Partner von medico international Kaplet unterstützt seit der Dürre 2017 marginalisierte Gemeinden in Garissa und Tana River im Osten Kenias mit Nothilfemaßnahmen. Gleichzeitig leistet Kaplet Advocacy-Arbeit, um Menschen in den Gemeinden über ihre Rechte aufzuklären und die Einhaltung einzufordern. Durch ihr langfristiges Engagement hat Kaplet nun von den Auswirkungen der anhaltenden Regenfälle auf die Dörfer erfahren und Nothilfemaßnahmen gestartet. In mehreren Gemeinden verteilen sie Nahrungsmittel, Decken, Moskitonetze, Wasserreinigungstabletten und Kanister, um Mangelernährung und Krankheiten entgegenzuwirken. Außerdem hat Kaplet einen Termin für ein Gespräch mit staatlichen Stellen in Garissa vereinbart, um über notwendige Interventionen zu sprechen.

Die Welthungerhilfe und ihr lokaler Partner Pastoralist Girls Initiative sind ebenfalls in Garissa und Tana River aktiv. Sie geben Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Wasserfilter und Chlortabletten aus. Mädchen und Frauen in Flüchtlingscamps erhalten Hygieneartikel. Um Krankheiten und Epidemien vorzubeugen, versorgt die Pastoralist Girls Initiative mit Unterstützung der Welthungerhilfe Betroffene medizinisch und führt Sensibilisierungstrainings zu Hygiene und Gesundheit durch. Für Farmhaushalte wird außerdem Saatgut für Hülsenfrüchte und Mais zur Verfügung gestellt. Mit dem Saatgut können die Betroffenen schnell wieder ihre eigene Lebensgrundlage aufbauen.

Misereor stellt zusammen mit seiner lokalen Partnerorganisation Consolata Missionairies medizinische Behandlung und Nahrung für unterernährte Kinder bereit. Sie leiden besonders unter der humanitären Notlage, da sie sich nicht von den Folgen der Dürre erholen konnten. Außerdem unterstützt Misereor im Bezirk Homa Bay in Westkenia langfristig ein Projekt zum organischen Landbau für HIV-infizierte Frauen. Fast die Hälfte der angebauten Pflanzen, vor allem Gemüse und Getreide, wurde durch die Wassermassen weggespült oder unter Schlamm begraben.

Helfen Sie den Menschen und unterstützen Sie die Hilfsmaßnahmen mit Ihrer Spende:

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Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Hungerkrisen
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