In der anhaltenden Corona-Krise haben immer mehr Menschen überall auf der Welt mit den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie zu kämpfen. Millionen Menschen verlieren ihre Arbeit und ihren Lohn und können ihre Familien nicht mehr versorgen, Menschen leiden an Armut und Hunger, Kinder können nicht mehr am Schulunterricht teilnehmen, die Wirtschaft bricht dramatisch ein, lokale Nahrungsmittelpreise steigen und Gesundheitssysteme sind überfordert. Die Zahl der Neuinfektionen steigt in vielen Ländern derzeit wieder stark an – ein Ende der Krise ist weiterhin nicht in Sicht. Auch wenn das Virus vor Grenzen nicht Halt macht und die Pandemie Menschen rund um den Globus vor extreme Herausforderungen stellt, sind die Risiken nicht überall gleich verteilt. Die Lebensbedingungen, unter denen es die Menschen trifft, sind höchst unterschiedlich. In vielen Ländern des Globalen Südens verschärft das Coronavirus bereits bestehende Krisen und führt dadurch vielerorts zu einer Krise in der Krise.
Die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Virus in den Projektländern unserer Mitgliedsorganisationen ist groß. Die weitreichenden Folgen der Pandemie befeuern die wachsende soziale Ungleichheit und führen zu politischen Spannungen. Unter den Folgen leiden besonders Menschen, die schon ohne Corona unter prekären Bedingungen leben, wie häufig Frauen und Mädchen, informell Beschäftigte in Landwirtschaft und Textilbranche, Menschen mit körperlichen und gesundheitlichen Einschränkungen und Migrant:innen. In überfüllten Geflüchtetencamps zum Beispiel ist es für die Menschen schlicht nicht möglich, Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Zudem erschweren die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in den Projektländern teils die Versorgung der Menschen mit Hilfsgütern wie etwa Medikamenten, Nahrungsmitteln, Wasser und Seife.