Überschwemmungen in der Sahelzone – Die Hilfsmaßnahmen unserer Mitglieder

Außergewöhnlich starke Regenfälle haben in weiten Teilen des afrikanischen Kontinents zu schweren Überschwemmungen geführt. Laut UN-Angaben sind etwa 1,7 Millionen Menschen in West- und Zentralafrika, aber auch im Sudan, Südsudan und Äthiopien betroffen.

Allein im Niger verloren 550.000 Menschen durch die Fluten ihre Lebensgrundlage. Mehr als 43.000 Häuser wurden zerstört und weite Teile der landwirtschaftlichen Nutzflächen überflutet. In Nigeria ist etwa ein Viertel der gesamten Reisernte durch die Überschwemmungen vernichtet worden. Im Sudan kamen etwa 100 Menschen durch die Fluten ums Leben. Aufgrund der Überschwemmungen ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser in einigen Gebieten erschwert – inmitten der Covid-19-Pandemie sind schlechte Hygienebedingungen folgenschwer. Die Durchführung von Hilfsmaßnahmen zur Eindämmung des Virus werden durch die Überflutungen zusätzlich beeinträchtigt.

Überschwemmungen sind in dieser Region keine Seltenheit. Der Klimawandel begünstigt jedoch diese Naturereignisse und seine Folgen ziehen oft andere Krisen nach sich. In weiten Teilen Ostafrikas herrschen beispielweise noch immer Heuschreckenplagen. Viele der bereits existierenden Krisen in der Region verschärfen sich durch die Überschwemmungen zusätzlich. Eine Entspannung der Lage ist bislang nicht in Sicht.

Die Hilfsmaßnahmen unserer Mitglieder

Unsere Mitgliedsorganisationen konnten dank langjähriger Aktivität in den betroffenen Gebieten mithilfe ihrer lokalen Partner Soforthilfemaßnahmen umsetzen. Im Rahmen der laufenden Projekte werden die Betroffenen unterstützt und Maßnahmen ausgeweitet. Um die Ausbreitung von Malaria sowie von Viruserkrankungen einzudämmen, verteilen unsere Mitglieder Moskitonetze und Medikamente. Im Niger versorgt die Welthungerhilfe Betroffene mit Nahrungsmittelpaketen, Hygieneprodukten und Bargeld. Auch die Bereitstellung von Unterkünften wird durch die Partner gewährleistet. Unsere Mitgliedsorganisation Christoffel Blindenmission (CBM) berücksichtigt bei der Durchführung der geplanten Hilfsmaßnahmen insbesondere Menschen mit Behinderungen. In Nigeria ist als Bestandteil der Projektumsetzung unter anderem die Verteilung von Hilfsmitteln wie Brillen, Krücken oder Rollstühlen vorgesehen. Zusätzlich werden andere Organisation bei der Umsetzung von inklusiven Maßnahmen unterstützt. Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) arbeitet mit Kolleg:innen vor Ort an einem Nothilfeprojekt, um Betroffene langfristig zu unterstützen und eine medizinische Versorgung zu garantieren.

Fatale Folgen haben die Überschwemmungen auch für die Region so wichtige Landwirtschaft. Die Sorge vor Hungerkrisen und Lebensmittelknappheit ist groß. Laut des Welthunger-Index der Welthungerhilfe wird die Hungersituation in den betroffenen Ländern ernst bis sehr ernst eingestuft. Im Fokus der geplanten Hilfsmaßnahmen unserer Mitglieder und ihrer Partner steht allen voran die Wiederherstellung von Lebensgrundlagen, der Wiederaufbau von Häusern und die langfristige Verbesserung der Lebenssituation.