7. April 2025
Myanmar: Welthungerhilfe weitet Nothilfe nach Erdbeben aus
Eine Woche nach dem schweren Erdbeben in Myanmar arbeiten die Bündnis-Mitglieder unter extrem erschwerten Bedingungen an der Versorgung der Bevölkerung. Die Welthungerhilfe hat ihre Unterstützung ausgeweitet und verdoppelt die Soforthilfe auf 200.000 Euro.
Das Beben der Stärke 6,8 traf am 28. März die Region Sagaing im Nordwesten Myanmars besonders schwer. Lokale Behörden melden tausende Todesopfer, wobei die tatsächliche Zahl aufgrund der schwer zugänglichen Gebiete möglicherweise höher liegt. In der Großstadt Mandalay erschweren Temperaturen um 40 Grad Celsius die Rettungsarbeiten und verringern die Überlebenschancen möglicher Verschütteter. Der Großteil der Bettoffenen lebt nach wie vor draußen, da bei vielen Häusern unklar ist, ob sie einsturzgefährdet sind.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Myanmar bereits die höchste Notfallstufe ausgerufen. Die Unterbrechung der Strom- und Wasserversorgung in den betroffenen Regionen erhöht das Risiko von durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel übertragene Krankheiten. Besonders alarmierend ist die Situation für die zahlreichen Verletzten, da die medizinische Infrastruktur des Landes die hohe Zahl an Patient:innen nicht bewältigen kann. Der Bedarf an medizinischen Hilfsgütern ist akut.
Die Welthungerhilfe konzentriert sich aktuell auf drei Schwerpunkte: die Verteilung von Nahrungsmitteln und Trinkwasser, die Bereitstellung von Hygienepaketen sowie die Einrichtung von Notunterkünften. In Mandalay wurden bereits 130 Haushalte mit Grundnahrungsmitteln versorgt. Gleichzeitig arbeitet die Organisation an der Wiederherstellung der Wasserversorgung, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.
Die Hilfsmaßnahmen werden durch die bestehende humanitäre Krise in Myanmar zusätzlich erschwert. Die Welthungerhilfe nutzt ihre langjährige Präsenz und lokale Partnerschaften, um die Hilfe möglichst effektiv zu gestalten. Angesichts der Zerstörungen und der prekären hygienischen Situation rechnet die Welthungerhilfe mit einem langfristigen Hilfseinsatz. Die Organisation koordiniert ihre Arbeit mit anderen humanitären Akteuren vor Ort, um die begrenzten Ressourcen optimal einzusetzen.
Myanmar gehört zu den Ländern, die bereits vor der Katastrophe auf humanitäre Hilfe angewiesen waren. Die Welthungerhilfe ist seit Jahren in der Region tätig und verfügt über entsprechende Erfahrung in der Katastrophenhilfe. Die aktuellen Maßnahmen bauen auf diesen Strukturen auf. Bereits vor dem Beben galt Myanmar als eines der ärmsten Länder der Welt mit 15,2 Millionen hungernden Menschen.