Nach Wirbelsturm Idai: Nothilfe und Wiederaufbau

Zwei Kinder vor zerstörtem Haus nach Wirbelsturm Idai.

In Mosambik hat Wirbelsturm Idai viel Zerstörung hinterlassen. Menschen haben Alles verloren. Mitarbeiter von terre des hommes sind in den betroffenen Regionen unterwegs. © terre des hommes

Nach Wirbelsturm Idai am 14. und 15. März ist die Lage in Mosambik, Malawi und Simbabwe katastrophal. Durch die starken Überschwemmungen ist das genaue Ausmaß der Schäden weiterhin nicht absehbar. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind mehr als zwei Millionen Menschen betroffen und dringend auf Hilfe angewiesen. Verlässliche Angaben über die Anzahl der Todesopfer und Verletzten sind noch nicht möglich. Die zerstörte Infrastruktur erschwert die Versorgung der Betroffenen. Noch immer verharren Menschen in schwer erreichbaren Regionen. Durch die Verwüstung von Feldern und Ernten, haben die Menschen ihre Lebensgrundlage und Ernährungssicherheit verloren. Die Menschen brauchen dringend sauberes Trinkwasser und Lebensmittel. Darüber hinaus müssen so schnell wie möglich wieder grundlegende Versorgungstrukturen im Bereich Wasser, Gesundheit und Bildung aufgebaut werden.

Mosambik

Besonders dramatisch ist die Lage in Zentral-Mosambik. Die Küstenstadt Beira, wo der Wirbelsturm Idai auf Land traf, ist fast komplett zerstört. Nach ersten Schadensmitteilungen sind rund 90% der Gebäude und 80 % der Ernten zerstört. Die Strom- und Wasserversorgung, sowie die Kommunikationsnetze sind in vielen Regionen zusammengebrochen. Die Preise für Lebensmittel steigen.

Malawi

Im Vergleich zu Mosambik und Simbabwe sind die Schäden in Malawi direkt durch den Wirbelsturm geringer. Hier haben aber Starkregenfälle seit Anfang März bereits massive Schäden angerichtet. Die Fluten haben einen Großteil der neuen Ernte vernichtet. Die Ernte hätte im April beginnen sollen, jetzt ist nicht mehr viel zum Ernten übrig.

Simbabwe

Besonders betroffen sind die Provinzen Manicaland und Masvingo im Südosten. Die Infrastruktur in den betroffenen Regionen hat erheblichen Schaden erlitten. Nach Angaben der Regierung sind rund 95% der Straßen beschädigt. Zudem sind Krankenhäuser und Schulen zerstört. Menschen in den Regionen haben weiterhin keinen Zugang zu Wasser und Strom.

Unsere Mitgliedsorganisationen sind in den am stärksten betroffenen Gebieten in Mosambik, Malawi und Simbabwe mit ihren Partnern aktiv und leisten dringend benötigte Nothilfe. Sie verteilen vor allem Trinkwasser, Lebensmittel und Hygieneartikel und unterstützen die Errichtung von Notunterkünften. So helfen die Bündnis-Mitglieder zum Beispiel im Einzelnen:

  • In Beira in Mosambik liefert Caritas Beira mit der Unterstützung von Misereor dreimal täglich Lebensmittel an Notunterkünfte in Beira. Die Mahlzeiten bereiten die Menschen dann selbst zu. Außerdem werden Kleider, Decken, Hygieneartikel und Medizin verteilt.
  • terre des hommes und lokale Partner errichten in Manica, Chimoio, Vanduzi und Beira Schutzräume für Kinder mit dem Fokus auf unbegleitete Minderjährige und leisten erste psychosoziale Hilfe für Kinder.
  • Plan International unterstützt in Buzi Such- und Rettungsarbeiten. Dazu konzentrieren sie sich in der Nothilfe auf Kinderschutz und den Schutz junger Frauen vor sexualisierter Gewalt in den Notunterkünften.
  • Die DAHW unterstützt die Damien Foundation in der Lieferung von notwendigen Medikamenten an Gesundheitseinrichtungen besonders für die Behandlung von Tuberkulose und Lepra damit bereits begonnene Therapien weiter fortgeführt werden können. Außerdem sollen Betroffene Materialien für den Wiederaufbau ihrer Häuser erhalten.
  • In den Distrikten Chimanimani und Chipinge in Simbabwe stellen lokale Partnerorganisationen der Kindernothilfe Lebensmittel, Sanitätsartikel und Tabletten zur Wasseraufbereitung für Kinder und ihre Eltern zur Verfügung.
  • Die CBM und ihr langjähriger lokaler Partner verteilen in den Distrikten Chimanimani Chipinge, Bikita und Chiredzi medizinische Hilfsmittel wie Krücken und Rollstühle. Zudem unterstützen sie andere Organisationen zur Durchführung von inklusiver Nothilfe, um Behinderung als Querschnittsthema in deren Nothilfearbeit zu verankern.
  • medico international unterstützt die Community Working Group on Health im Distrikt Chimanimani bei der Verteilung von Nahrungsmitteln, Haushaltsgegenständen wie Töpfe, Besteck und Teller, Hygieneartikeln, Desinfektionsmittel, Moskitonetzen und Solarlampen.
  • In einer Notunterkunft in Bangula in Malawi verteilt Oxfam Hygienesets mit Eimern, Seife, Wäscheseife und Hygienepads an Frauen, Männer und Kinder, die dorthin vor den Naturgewalten geflohen sind. Außerdem unterstützt Oxfam den Bau von Notfall-Latrinen und Handwaschanlagen.
  • Die Welthungerhilfe gibt im Distrikt Chikawa Maismehl und Seife an Kleinbauerfamilien aus, die besonders von den Schäden durch die Überschwemmungen betroffen sind. Im nächsten Schritt plant die Welthungerhilfe Wasserstellen in der Region zu sanieren und Saatgut sowie Süßkartoffelpflanzen für den Winteranbau zu verteilen, weil die Maisernte zum größten Teil zerstört wurde.

Neben den Nothilfemaßnahmen ermitteln die Bündnis-Mitglieder fortlaufend den weiteren Hilfsbedarf. Brot für die Welt beispielsweise steht mit seinen Partnern in Mosambik in engem Kontakt, die selbst direkt von den Auswirkungen des Zyklons betroffen sind, und prüft die Unterstützung für den Wiederaufbau von Wohnhäusern in der Sofala-Provinz. Mit längerfristigen Projekten sollen die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften und die Katastrophenvorsorge gestärkt werden.