Die Not im Jemen wächst weiter

Die Situation im Jemen, dem ärmsten Land der arabischen Welt, ist bereits die schlimmste derzeitige humanitäre Krise. Aber immer noch wächst die Not der Menschen im Jemen weiter. Die Menschen leiden massiv unter Hunger und fehlender medizinischer Versorgung. Inzwischen sind über 22 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen, das sind mehr als 75 Prozent der Bevölkerung. 14 Millionen Menschen sind von einer akuten Hungersnot bedroht. Besonders gefährdet sind schwangere Frauen und Kinder. Über eine Million leiden aktuell unter schwerer Unterernährung.

Tausende Menschenleben hat der brutale Krieg zwischen der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition und den vom Iran unterstützten Huthi-Milizen seit März 2015 gekostet. In den Kämpfen um die strategisch wichtige Hafenstadt Hodeidah sind laut Angaben der UN in nur einer Woche 78 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Gewalt erschwert die Versorgung der hungernden Menschen und Verletzten. Die rapide Abwertung des jemenitischen Dollars seit Anfang September verschärft die Situation weiter. Preise für einen einfachen Nahrungsmittelkorb sind um über 25 Prozent gestiegen.

Unsere Bündnis-Mitglieder DAHW, Misereor, Welthungerhilfe und Oxfam und ihre lokalen Partnerorganisationen leisten trotz dieser großen Schwierigkeiten Nothilfe für die jemenitische Bevölkerung. Sie versorgen Menschen, die im eigenen Land vor der Gewalt geflohen sind, mit Nahrungsmittelpaketen und Trinkwasser. Außerdem verteilen sie Essens-Gutscheine, stellen sanitäre Anlagen bereit und unterstützen Krankenhäuser in der Versorgung von Kriegsverletzten und der Schulung von Pflegepersonal. Die gewaltvollen Auseinandersetzungen sowie die immer größer werdende Anzahl von Menschen, die dringend Hilfe benötigen, stellt die Hilfsorganisationen mit ihren begrenzten Mitteln aber weiterhin vor große Herausforderungen.

Nur ein Ende der Gewalt und umfassende Friedensverhandlungen könnten die humanitäre Lage der Menschen vor Ort langfristig verbessern und den Wiederaufbau ermöglichen. Die Kriegsparteien im Jemen und die internationale Gemeinschaft dürfen nicht länger zugucken, wie das Land weiter in der Krise versinkt. Sie sollten dringend handeln und alles Mögliche zu tun, um die Not der Menschen zu lindern. Dafür können auch Maßnahmen gegen die ökonomische Krise erste Schritte sein. Der Ernst der Lage fordert kontinuierliches Engagement und kurzfristige wie langfristige Lösungen.

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(basierend auf der Meldung vom 19. Juli 2018)